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Antrieb oder Widerstand? Die Kräftefeldanalyse
Veränderungen können spannend und chancenreich sein – aber sie sind oftmals auch schwer umzusetzen, wenn gewohnte Prozesse und Handhabungen festgefahren sind. Die Kräftefeldanalyse, auch Kraftfeldanalyse, wird häufig im Change Management eingesetzt, wenn es darum geht, Veränderungen an einem Produkt, einem Prozess oder an Unternehmensstrukturen zu realisieren. Die Methode wurde von Kurt Lewin entwickelt, dem Begründer der modernen experimentellen Sozialpsychologie. Die Kräftefeldanalyse dient dazu, hemmende und treibende Faktoren zu identifizieren, die eine Veränderung behindern beziehungsweise unterstützen. Im Rahmen von SIX SIGMA gehört die Kräftefeldanalyse zu den wichtigsten Werkzeugen in der DEFINE-Phase. Die Kräftefeldanalyse zeigt ihre Stärken insbesondere in der strategischen Einführung von SIX SIGMA in Unternehmen.
Erfolgreiche Veränderungsprozesse durch die Kräftefeldanalyse
Ziel der Methode ist es, den Ist-Zustand der Situation zu erfassen sowie den Ziel-Zustand des Prozesses zu definieren, treibende sowie hemmende Kräfte zu identifizieren und daraus Maßnahmen abzuleiten, um den Veränderungsprozess umzusetzen. Ist- und Ziel-Zustand werden visualisiert und auf einer horizontalen Linie angeordnet, fördernde Kräfte darunter, hemmende Kräfte darüber – die einzelnen Faktoren werden dabei nach Einflussgröße, Wichtigkeit, Widerstandsstärke beziehungsweise Energie gewichtet. Anschließend analysieren die SIX SIGMA-Teams die Ursachen der hemmenden Kräfte und entwickeln Maßnahmen, um diese zu reduzieren – ebenso werden Schritte festgelegt, um treibende Kräfte zu verstärken.
Wie werden hemmende Faktoren analysiert?
Hierzu haben sich vier Fragen bewährt:
- Was ist die Ursache?
- Zu welchem Zeitpunkt taucht die hemmende Kraft auf?
- Wo findet sie statt?
- Wer/Was fördert oder vermindert die hemmende Kraft?
Fallbeispiel: Einführung eines neuen IT-Systems
Gerade in großen Unternehmen kann die Integration neuer IT-System-Strukturen zu einem Jahresprojekt werden. Damit es nicht dazu kommt, ist es sinnvoll, einen solchen enormen Veränderungsprozess im Rahmen eines SIX SIGMA-Projekts mit der Kräftefeldanalyse anzugehen.
IST-Zustand: Die aktuelle IT-Struktur ist veraltet, wenig effizient und kostet zu viel Zeit.
ZIEL-Situation: Das neue IT-System soll Effizienz sowie Produktivität erhöhen und damit Zeit/Kosten sparen.
Treibende Kräfte: | Maßnahmen zur Verstärkung: |
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Verbesserte Effizienz und Produktivität | Best-Practice-Beispiele zeigen, Erfolgsberichte teilen |
Unterstützung durch die Geschäftsleitung | Führungskräfte einbinden, Erfolge aufzeigen |
Positive Rückmeldungen von frühen Testnutzern | Feedback-Runden, Erfahrungsberichte veröffentlichen |
Wettbewerbsvorteil | Marktanalysen durchführen, Benchmarking |
Hemmende Kräfte: | Maßnahmen zur Reduktion: |
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Kosten für die Implementierung | Suche nach geeigneten Finanzierungsmöglichkeiten |
Widerstand/Skepsis der Mitarbeiter | Informationsveranstaltungen und Workshops für Mitarbeiter |
Schulungsbedarf | Schulungsprogramm zur Einführung in das neue System |
Technische Herausforderungen | Zusammenarbeit mit IT-Experten zur reibungslosen Integration |
Dies sind nur einige identifizierte Kräfte, die in diesem Beispiel den Veränderungsprozess beeinflussen können. Die Kräftefeldanalyse kann innerhalb eines SIX SIGMA-Optimierungsprozesses eine Vielzahl an spannenden und vielleicht zu wenig bedachten Faktoren im Rahmen einer geplanten Veränderung aufdecken. Mit effektiven und durchdachten Maßnahmen können Neueinführung, Produktveränderungen oder Umstrukturierungen eines Unternehmens erfolgreich durchgeführt werden.
Fragen zur Kräftefeldanalyse? Gerne helfe ich Ihnen im persönlichen Gespräch weiter.