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Kreativitätstechniken – Teil 4: 9-Felder-Denken & MKZ-Operatoren
In den letzten Blogbeiträgen haben wir einen Blick auf einige spannende Kreativitätstechniken geworfen. Nach Teil 1, Teil 2 und Teil 3 sind wir nun beim letzten Blogbeitrag zu diesem Thema angekommen – obwohl es sicher noch viele Kreativitätsmethoden gäbe, die man vorstellen könnte. Diesmal geht es um zwei weitere interessante Techniken, die zu unerwarteten und hochkreativen Lösungen und Ideen innerhalb eines SIX SIGMA-Projekts führen können: Das 9-Felder-Denken und die Methode der MKZ-Operatoren.
Vergangenheit trifft Zukunft: das 9-Felder-Denken
Auch bekannt als 9-Fenster-Modell ist das 9-Felder-Denken eine Kreativitätstechnik aus der TRIZ-Methodik. Es dient dazu, Probleme oder Fragestellungen in deren einzelne Systemebenen zu zerlegen und ihre zeitliche Entwicklung zu analysieren. Hierzu wird der IST-Zustand mit einem Zustand in der Vergangenheit verglichen – zum einen können so Rückschlüsse auf mögliche weitere Entwicklungen geschlossen werden, zum anderen zeigen sich Faktoren, die zu einem früheren Zeitpunkt besser oder schlechter waren.
Zu Beginn zerlegt das zuständige SIX SIGMA-Team die Problemstellung in ihre einzelnen Systemebenen:
- Das System selbst:
Dies ist das Hauptobjekt, das analysiert wird. Es umfasst alle Subsysteme und deren Interaktionen. Geht es zum Beispiel um ein Automodell mit häufigen Motorschäden, wäre das System das Auto als Ganzes. - Subsysteme:
Hierzu zählen die kleineren Komponenten, aus denen das Hauptobjekt besteht. Am Beispiel des Autos also der Motor, das Getriebe, die Elektronik usw. - Supersystem:
Dabei handelt es sich um das größere Umfeld oder den Kontext, in dem das Hauptobjekt steht. Das Supersystem umfasst externe Faktoren, die das Objekt beeinflussen – beim Auto beispielsweise die Umweltbedingungen, gesetzliche Vorschriften, die Infrastruktur.
Die einzelnen Systemebenen werden nun in der Gegenwart sowie in der Vergangenheit beschrieben – Fotografien und präzise Beschreibungen sind sinnvoll. Durch den Vergleich kann häufig auf die Zukunft geschlossen werden. Für den Blick in die Zukunft ist es hilfreich, wenn die zuständigen SIX SIGMA-Teams mit gesellschaftlichen Trends und Technikentwicklungen vertraut sind.
MKZ-Operatoren: Der Schlüssel zu ungewöhnlichen Ideen
Die Kreativitätstechnik der MKZ-Operatoren stammt ebenfalls aus dem TRIZ-Umfeld. MKZ steht für Material-Kosten-Zeit. Die Technik wird verwendet, um unkonventionelle und hochkreative Denkansätze in der Ideenfindungsphase zu fördern.
Die Durchführung ist recht simpel: Die Methode stellt zwei hypothetische Extremsituationen gegenüber. In der einen stehen dem SIX SIGMA-Team beliebig viel Geld, Material/Ressourcen und Zeit zur Verfügung – in der anderen gar nichts.
Die Fragestellungen in Bezug auf eine Problemstellung oder einen problematischen Prozess lauten also:
- Stellen Sie sich vor, Sie haben unendlich viel Geld, Material und Zeit – wie lösen Sie das Problem?
- Stellen Sie sich vor, Sie haben gar kein Geld, kein Material und keine Zeit – wie lösen Sie das Problem?
Anhand dieser Extremsituationen wird ein Extremdenken gefördert, das zu sehr innovativen und einfallsreichen Lösungsansätzen führen kann, indem sowohl starke Einschränkungen als auch unbeschränkte Möglichkeiten untersucht werden.
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Jedes Unternehmen steht vor Herausforderungen – ob große oder kleine, gelegentliche oder regelmäßige Probleme. Den Kern jeder Lösung bilden gute Ideen. Die vorgestellten Kreativitätstechniken können auf dem Weg dorthin unterstützen. Lassen Sie sich hierbei von einem Experten anleiten – gerne berate ich Sie. Hier finden Sie alle Kontaktwege.
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