Von der Grundausbildung bis zum Meister: die Six Sigma Belts

Six Sigma beschreibt eine Methode des Qualitätsmanagements, die auf einem mathematischen Ansatz basiert. Wesentlich für optimale Geschäftsabläufe ist unter anderem eine klare Strukturierung – daher gibt es auch innerhalb der Six Sigma-Methode bzw. innerhalb der Personen, die sie in einem Unternehmen umsetzen sollen, klare Strukturen. Es gibt eine Art Hierarchie, in der jeder eine eindeutig definierte Rolle einnimmt. Diese wiederum entspricht einem bestimmten Ausbildungsgrad in der Six Sigma-Methodik.

Ähnlich wie in fernöstlichen Kampfsportarten gibt es für die verschiedenen Ausbildungsstufen im Six Sigma verschiedenfarbige Gürtel: den gelben Gürtel (Yellow Belt), den grünen Gürtel (Green Belt) sowie den schwarzen Gürtel (Black Belt). Und ebenso wie in Judo, Karate und Co. beschreibt der gelbe Gürtel einen Anfangsgrad, den grünen Gürtel gibt es für eine fortgeschrittenere Ausbildungsstufe und der schwarze Gürtel ist ein Zeichen für eine sehr ausgeprägte und fähige fachliche Kompetenzstufe.

Dabei nimmt bei Six Sigma jeder Träger einer bestimmten Gürtelfarbe einen eigenen Verantwortungsbereich ein – Yellow Belts sind daher ebenso fester Bestandteil einer Six Sigma-Struktur wie Green Belts und Black Belts.

Der Yellow Belt

Träger eines Six Sigma Yellow Belts nehmen primär eine unterstützende Funktion innerhalb des Prozessoptimierungs-Projektes ein und agieren auch als eine Art Verbindungsglied zwischen Mitarbeitern und Projektleitung. Personen, die einen Six Sigma Yellow Belt vorweisen können, haben eine Einführungsausbildung in die Six Sigma-Methodik absolviert. Zu den gängigen Aufgabengebieten zählen das Sammeln relevanter Daten für die geplante Optimierung des Prozessmanagements sowie deren visuelle Darstellung in der geeigneten Form. Yellow Belts haben trotz des „bloßen“ Grundlagenwissens im Bereich Six Sigma einen wichtigen Stellenwert in Six Sigma-Projekten: Durch Kenntnisse und Verständnis der Six Sigma-Philosophie können Yellow Belts im Unternehmen Akzeptanz für die Methode vermitteln und dadurch etwaige Startschwierigkeiten verhindern.

Der Green Belt

Mitarbeiter, die über einen Six Sigma Green Belt verfügen, haben in der entsprechenden Ausbildung genügend Fertigkeiten erworben, um selbstständig kleinere Optimierungsprojekte mithilfe der Six Sigma-Methode zu verantworten. Solche Green Belt-Projekte erstrecken sich in der Regel über drei Monate und können bei erfolgreicher Umsetzung dem Betrieb langfristig Kosten in Höhe von bis zu 30.000 Euro jährlich einsparen. In umfassenderen Projekten bilden Green Belt-Träger aufgrund von Kenntnissen und soliden Anwendungskompetenzen einer breiten statistischen Methodenauswahl die Basis des Six Sigma-Teams. Daher ist es üblich, dass Green Belts in etwa ein Drittel ihrer Arbeitszeit rein für die Six Sigma-Projektabwicklung aufwenden.

Der Black Belt

Der schwarze Gürtel ist im Six Sigma ein Symbol für ausgeprägte Kompetenzen der Six Sigma-Methode und befähigt Absolventen einer Black Belt-Ausbildung zur Übernahme leitender Funktionen in Six Sigma-Projekten. Black Belts arbeiten zum größten Teil oder gar vollständig in der Six Sigma-Projektabwicklung, die eine Lösung auch sehr komplexer Problemfelder anstrebt. Hierfür wenden sie (unter anderem) fortgeschrittene Methoden der Statistik an und nutzen spezielle Softwareprogramme zur idealen Umsetzung der jeweiligen Optimierungsstrategie. Typische Black Belt-Projekte laufen über einen Zeitraum von mindestens einem halben Jahr, können sich aber auch über neun Monate erstrecken. Im Ergebnis sollen Unternehmen potenziell 100.000 Euro im Jahr dauerhaft pro Six Sigma-Projekt einsparen.